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Die optimale Charakterförderung beim Huskywelpen

In früheren Zeiten sprach man Hunden Gefühle und eine eigene Persönlichkeit ab. Inzwischen weiß man jedoch, dass jeder Hund eine eigene Persönlichkeit ist und sie natürlich auch Gefühle haben. Der Hund ist zum Freund geworden und nicht mehr reiner Befehlsempfänger, dem man heute weit mehr Beachtung schenkt als früher. Den Charakter bestimmt letztendlich das Gehirn des Hundes. Dort entstehen Gefühle und Bewusstsein unter Einfluss genetischer Grundlagen und Lernerfahrungen. Wie entwickeln sich nun Charaktere? Jeder Hund hat einen individuellen Charakter, der sich wie schon erwähnt aus genetischen Anlagen und Lernerfahrung entwickelt. In den ersten Lebenswochen des Welpen formen verschiedene Erlebnisse, Situationen seinen Charakter und seine Persönlichkeit. Genau wie vor der Geburt, spielt auch jetzt noch das Stresserleben der Mutterhündin eine tragende Rolle für das spätere Leben der Welpen. Eine gestresste Hündin reagiert komplett anders, als eine entspannte, gelassene Mutterhündin. Oberste Priorität hat hier wiederum der Wurf. Kann man sich zeitlich, beruflich, familiär usw. nicht ausreichend um einen Wurf kümmern, ist es besser man verzichtet auf die Belegung der Hündin. Inzwischen weiß man dass sich der Charakter des Hundes erst mit der Zeit bildet und im Laufe der Jahre stabiler wird. Jeder Hund wird mit genetischen, aber auch vorgeburtlichen bestimmenden Charakterdendenzen geboren. Zusammen mit den Lernerfahungen die er im Laufe der Zeit macht, bildet sich daraus sein Charakter und seine Persönlichkeit. Einige Züchter versuchen mittels bestimmter Tests herauszufinden wie sich die Persönlichkeit eines Welpen entwickelt um so die optimale Verbindung zwischen Welpe und neuem Besitzer zu finden. Auch wir nutzen einige Tests um unsere Erstentscheidung zu festigen. Dazu wird das Verhalten des Welpen beobachtet, wenn man ihn gewissen Situationen aussetzt wie z.B.: Auf den Rücken drehen und festhalten Rufen, bzw, Heranlocken Streicheln, bzw. Anfassen am ganzen Körper Hocheben und am Arm festhalten, Herumtragen Kennenlernen unbekannter Objekte Konfrontation mit fremden Personen Konfrontation mit unbekannten Geräuschen Problemsituationen und deren Lösung Ein Welpe der sich z.B. beim auf den Rücken drehen wehrt, statt entspannt zu genießen, wird in der Regel als dominanter Charakter bestimmt. Seine Erziehung wird dann als schwieriger vorhergesagt, als dies bei einem "ruhigeren" Welpen der Fall sein sollte. Nun darf man aber nicht vergessen dass diese Test's auch eines voraussetzen, der Welpe muss diese Situationen schon kennen gelernt haben, muss dem Züchter vertrauen und sich entspannen können. Hat ich der Züchter nicht ausreichend um die Sozialisierung gekümmert wird sich der friedlichste Charakter in manchen Situationen wehren oder ihr zu entrinnen versuchen. Ein Welpentest ist unserer Meinung nach lediglich eine Bestätigung, wie gut der Züchter bisher mit den Welpen gearbeitet hat (außer der erste Biontonustest kurz nach der Geburt) und geben ihm Aufschluss wo es vielleicht noch mangelt und woran er eventuell noch arbeiten muss. Nun kommen wir zum Mythos Alphawelpen. In jedem Rudel muss es laut einiger Züchter einen Alphawelpen geben, den Boss. Der Eine bezeichnet den wildesten der sich immer nach vorne drängt und überall der Erste ist als den Alpha. Der Andere, denjenigen der still herumsitzt und alles überwacht. Heute sind jedoch die hierarchischen Rangordnungen längst überholt. Die Theorie der Alpha, Beta und Omega's entstammen aus Beobachtungen von Wolfsrudeln. Man übertrug dies Eins zu Eins auf den Hund. Heute weiß man, dass die Dominanztheorie eine Fehlinterpretation ist, die sich leider trotzdem bei vielen Besitzern tief eingeprägt hat. Die Dominanztheorie wurde vom Wolfsrudel abgeleitet, die aus einer willkürlich zusammengestellten Gruppe von nicht miteinander verwandten Tieren auf viel zu engen Lebensraum bestand. Diese Enge verursacht massiven, sozialen Stress und dies führt unweigerlich zu Aggressionen innerhalb der Gruppe. Durch diese "Beobachtungen" dachte man auch lange Zeit das Alphatier würde seinen Status durch körperliche Überlegenheit zeigen. Heute weiß man dass der Rudelführer durch seine Ruhe, Wissen und Fairness seine Stellung vertritt. Die sogenannten Alphatiere kümmern sich liebevoll um rangniedrigere z.B. Welpen, die als erstes Futter bekommen usw. Dies gilt jedoch für freilebende Wölfe mit genügend Platzangebot. Auf den Hund lässt es sich nicht übertragen, weil Hunde selten in biologischen Familienbänden leben und auch nicht so eine klare Rudelstruktur haben wie Wölfe. Sie schließen sich vorrangig ihrem neuen Sozialpartner, dem Menschen, an. Hier entwickeln sie individuelle Beziehungen zu einzelnen Menschen und Hunden, mit denen sie stets in Kontakt stehen, bzw. zusammenleben. Diese Konstellation hat jedoch nicht mit einer Rudelstruktur zu tun. Dominanz ist im Zusammenleben von Hunden keine feste Eigenschaft, sondern entsteht durch Platzmangel, Nahrungsmangel, Fortpflanzungstrieb mit steigendem Testeronspiegel usw. Dies ist bei einem Hundewelpen nicht der Fall. Daher ist es unsinnig bei einem Welpen von Dominanz zu sprechen. Eine recht neue Theorie im Hundebereich ist die Vorstellung eines strukturierten Hunderudels das aus sieben Positionen besteht. Der Leithund, zwei vorrangige Bindehunde, ein mittlerer Bindungshund, zwei nachrangige Bindehunde und einen Nachrang Leithund. Laut dieser Theorie seien diese Positionen vererbt und nicht veränderlich. Die jeweilige Position bringe bestimmte Herausforderungen und Probleme mit sich. Diese Theorie ist noch absurder als jegliche Dominanztheorie, sie ist mit nichts belegbar und wer jahrzehntelang Welpen aufgezogen hat und, wie wir z.B. im Therapiehundebereich arbeitet weiß wie unsinnig diese Aussagen sind. E bleibt der Hundwelt zu wünschen dass dieser Unsinn möglichst wenig geglaubt wird, denn letztendlich führt er zu mehr Tierleid als schon die Dominanztheorie verursacht hat. Was ist nun die Aufgabe als Züchter? Welpen , die in ihren ersten Lebenswochen zu wenig lernen, erfahren, und aushalten, neigen später dazu bei Konfrontation mit neuen Reizen zu Überreaktionen oder zeigen Meideverhalten. Der Züchter muss also das Wesen - den Charakter - des Hundes erfassen. Und ihn dementsprechend unterstützen und fördern. Ist es ein etwas ängstlicher Welpe, der auf Neues eher verhalten reagiert, sollte der Züchter ihn ruhig und gelassen heranführen, bis der Welpe genügend Selbstsicherheit hat. Ist es im Gegenzug ein forscher Welpe, der ständig auf Achse ist kann er durch ruhige Spiele, Kuscheln usw. lernen ruhig zu bleiben, still zu halten und abzuwarten. Dazu ist es notwendig mit jedem Welpen auch einzeln zu trainieren, denn in der Gruppe ist dies oft nicht ausreichend möglich. Der Züchter braucht also Geduld und Zeit, eines der wichtigsten Aspekte. Wichtig ist auch die Auswahl des richtigen Welpen, zum richtigen Menschen. Manche lassen sich von Fell - oder Augenfarbe leiten usw. Der Züchter kennt seine Welpen jedoch am Besten und sollte dem neuen Besitzer genau erklären welcher Welpe am besten zu ihm passen würde. Wenn er der Meinung ist die gewünschte Konstellation passt nicht zusammen (z.B. Ersthundebesitzer und extrem wilder Welpe) dann sollte er sich nicht scheuen dies ehrlich zu sagen und bei Notwendigkeit auch ein Mal einen Welpen nicht zu vergeben, wenn die Verbindung Mensch & Hund nicht passt. Schließlich sollen Mensch und Hund ein Leben lang Freude aneinander und miteinander haben. Zurück zur Huskyzuchtinformation / Frühförderung
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